Lebertransplantation

Mehr als 2.600 Lebertransplantationen sind in Essen bereits durchgeführt worden. Die Summe dieser wertvollen Erfahrung macht unsere Klinik auf dem Gebiet der Transplantation zu einem international führenden Zentrum.

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durchgeführte Lebertransplantationen

Neue Erkenntnisse und Verfahren erlauben der heutigen Transplantationsmedizin Erfolge, die vor Jahren noch nicht vorstellbar gewesen wären. Die systematische Stärkung und Entwicklung dieses klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunktes hat sich ausgezahlt. Eine fächerübergreifende Zusammenarbeit von hochspezialisierten Experten im Bereich der Transplantationsmedizin, ermöglicht eine hohe Qualität und stetige Verbesserungen der Überlebensraten.

Die häufigste Indikation für eine Lebertransplantation ist die fortgeschrittene Leberzirrhose als Endstadium verschiedener Lebererkrankungen. Neben häufigen Ursachen, wie toxische und metabolische Leberparenchymerkrankungen, cholestatischen sowie primären und sekundären Stoffwechselerkrankungen, kommen auch vaskuläre Ursachen einer Lebererkrankung, akutes Leberversagen und autoimmune Lebererkrankungen vor. Für die Transplantation von Patienten mit Tumorerkrankungen (hepatozelluläres Karzinom, Metastasen neuroendokriner Tumore) werden verschiedene Kriterien, wie unter anderem die Tumorgröße eingesetzt, die bei einer Listung beachtet und eingehalten werden müssen. Als relevantes Kriterium zur Einschätzung der Dringlichkeit einer Transplantation und zur Einteilung auf der Warteliste bei EUROTRANSPLANT dient der sogenannte MELD-Score (Model of Endstage Liver Disease). 

Bei der Transplantation der Leber eines verstorbenen Spenders, wird das Organ nach Entfernung des erkrankten Organs in gleicher Position eingepflanzt. In seltenen Fällen kann das Spenderorgan zur Versorgung von zwei Empfängern geteilt werden. So kann dann der kleinere linke Teil dieses sog. Lebersplits einer Erwachsenenleber einem Kind und der größere rechte Teil einem Erwachsenen transplantiert werden. Durchschnittlich beträgt die OP-Dauer etwa fünf Stunden.

Nach der Transplantation ist eine Unterdrückung des Immunsystems notwendig, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird. Diese Immunsuppression richtet sich aber nicht nur gegen das fremde Organ, sondern setzt die Abwehrkräfte des Körpers gegen Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze insgesamt herab. Deswegen ist die Kombination und Dosierung der Immunsuppression permanent ein Balanceakt zwischen der Unterdrückung der Abstoßungsreaktionen einerseits und dem Risiko der damit verbundenen erhöhten Infektanfälligkeit andererseits.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen der Immunsuppression zählen die Nierenfunktionseinschränkungen, arterielle Hypertonie, Dyslipidämie, Diabetes mellitus, de novo Malignome, Osteoporose und Infektionen. Daher ist eine engmaschige Kontrolle empfohlen, um eine akkurate immunsuppessive Therapie zu gewährleisten und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Sollten diverse Komplikationen auftreten, so ist es von Vorteil, wenn zusätzliche Laborkontrollen durch die Hausärzte oder Spezialisten erfolgen, wie z. B. regelmäßige Blutzucker und HbA1c-Wert-Kontrollen durch den Hausarzt oder Diabetologen bei Patienten mit Diabetes Mellitus.

Wie bei allen Operationen kann es auch bei der Lebertransplantation zu Komplikationen kommen. In seltenen Fällen kommt es zu einer primären Nichtfunktion der Transplantatleber, welche dann unter Umständen eine notfallmäßige Retransplantation notwendig macht. Bedingt durch die häufig schlechte Blutgerinnung durch die Lebererkrankung und die notwendigen Gefäßnähte besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko. In 1-2% der Transplantationen kommt es zu einem Verschluss (Thrombose) der Leberarterie, die langfristig eine erneute Lebertransplantation nötig macht. An der neu angelegten Gallengangsverbindung kann es zu einem Leck oder Verengungen kommen.

Abstoßungsreaktionen können jederzeit nach einer Lebertransplantation auftreten und lassen sich in der Regel gut behandeln.

Wichtig ist in jedem Fall die Früherkennung! Allerdings können Abstoßungsreaktionen auch unbemerkt erfolgen, so dass regelmäßige Blutuntersuchungen notwendig sind. Um Spätfolgen, wie eine schleichendeVerminderung der Transplantatfunktion zu vermeiden, ist bei Verdacht auf eine Abstoßung eine Biopsie des Transplantates angezeigt. 

Im Falle einer Abstoßungsreaktion ist es wichtig, die Warnsignale schnell zu erkennen und im Falle des Auftretens schnell Kontakt zu uns aufzunehmen.

Mögliche Zeichen einer Abstoßungsreaktion sind:

  • Schwächegefühl
    schnelles Ermüden
  • erhöhte Temperatur über 37,5° C über mehrere Stunden
  • Appetitlosigkeit
  • Schmerzen im Bauchraum
  • lehmfarbener Stuhl
  • dunkler Urin
  • Gelbfärbung von Augenskleren und Haut.

Warteliste

Vor der Anmeldung auf die Warteliste erfolgt ein umfangreicher Check-up. Diesen führt in der Regel Ihr Hausarzt zusammen mit niedergelassenen Fachärzten durch und Sie reichen uns die Unterlagen dann ein.

Die Untersuchungen, welche zur Vorbereitung der potentiellen Aufnahme auf die Warteliste erfolgen sollten, können ggf. auch stationär erfolgen.

Alle erforderlichen Informationen finden sie hier [CHECK-UP-LINK]

Während der Wartezeit erfolgen regelmäßige Kontrollen des Gesundheitszustandes durch den betreuenden Gastroenterologen in enger Zusammenarbeit mit dem Transplantationszentrum. Hier sind je nach Gesundheitszustand regelmäßige Vorstellungen zur Kontrolle (Ultraschall, klinische Vorstellung, Laboruntersuchungen) notwendig. Weiterhin werden Laborbefunde regelmäßig an das Transplantationszentrum geschickt.

Der Patient sollte rund um die Uhr an allen Wochentagen für den Fall eines Organangebotes erreichbar sein. Kann ein Patient das Transplantationszentrum nicht innerhalb kurzer Zeit erreichen (z.B. Urlaubsreise), ist akut erkrankt oder befindet sich stationär in einem anderen Krankenhaus, muss eine Meldung an das Transplantationszentrum erfolgen, damit falls nötig, die Information an EUROTRANSPLANT, der Vermittlungsstelle,  weitergegeben werden kann.

Vor der Aufnahme auf die Warteliste findet nach den Richtlinien der Bundesärztekammer eine interdisziplinäre Konferenz statt. In dieser Konferenz entscheiden mindestens drei Ärzte, wovon einer unabhängig vom Transplantationsprogramm sein muss, ob alle Bedingungen für die geplante Wartelistenaufnahme erfüllt sind.

Regelmäßig werden alle Transplantationsprogramme von der Prüf- und Überwachungskommission der Bundesärztekammer stichprobenhaft überprüft.

Gastroenterologie

Priv.-Doz. Dr. med. Jassin Rashidi

Leitung Warteliste zur Lebertransplantation

Nissrin Saka

Medizinische Fachangestellte

Öffnungszeiten

Mo – Fr8:00 – 16.00

Kontakt

Telefon0201 723 – 84001
Fax0201 723 – 6952

Transplantationschirugie

Univ.-Prof. Dr. med. Arzu Özcelik

Leitung Leberlebendtransplantation

Heidrun Kuhlmann

Transplantationskoordinatorin

Transplantationsambulanz

In der Transplantationsambulanz, auch Nachsorgeambulanz, werden sie nach Ihrer Transplantation lebenslang betreut.

Ziel der Transplantation und der anschließenden Rehabilitation ist eine Wiedereingliederung in ein normales Leben, einschließlich beruflicher, familiärer und sozialer Rehabilitation. Der Langzeiterfolg nach Organtransplantation hängt wesentlich von der langfristigen interdisziplinären Nachsorge ab.

Relevanter Bestandteil der Nachsorgen nach Lebertransplantation ist die Erkennung und auch Prävention von Komplikationen. Daher werden nach der Lebertransplantation in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Davon können einige ambulant bei niedergelassenen Kollegen erfolgen. Weiterhin werden regelmäßige Besuche in der Nachsorgeambulanz des Transplantationszentrums erfolgen. Hier werden regelmäßig sonographische Kontrollen durchgeführt werden, um unter anderem die Durchblutung des Organs, mögliche anatomische Veränderungen, fokale Leberläsionen oder auch Parenchymveränderungen wie Leberverfettung zu erfassen. Eine weitere Herausforderung der Transplantationsnachsorge ist sicherlich das Management und die Prävention von Nebenwirkungen, die durch die Immunsuppression verursacht werden können. Von zentraler Bedeutung ist neben dem Erhalt der Transplantatfunktion auch die Prävention und Behandlung der metabolischen Nebenwirklungen und Komplikationen, das Screening auf Malignome, Kontrolle der kardiovaskulären Risikofaktoren, Erhalt der Nierenfunktion und die Prävention von Infektionen.

In der Transplantationsambulanz, auch Nachsorgeambulanz, werden sie nach Ihrer Transplantation betreut. Nach Abschluss der stationären Behandlung erfolgt in der Frühphase nach Transplantation eine ambulante Kontrolle in der Nachsorgeambulanz von 2 bis 3x in der Woche. Dabei werden Blut- und Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Bei stabiler Transplantatfunktion erfolgen die Kontrollen dann in längerem Intervall und in Zusammenarbeit mit Ihren niedergelassenen Arzt.

Ansprechpartner

Priv.-Doz. med. Katharina Willuweit

Leitung Nachsorgeambulanz Lebertransplantation

Martina Daniel

Fachärztin Klinik für Gastroenterologie

Nissrin Saka

Medizinische Fachangestellte

Öffnungszeiten

Mo – Fr8:00 – 16:00

Kontakt

Telefon0201 723 – 5147
Fax0201 723 – 6952