Herztransplantation

Die Ergebnisse der Herztransplantation haben sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Unterstützungssysteme können die Wartezeit zur Transplantation überbrücken, stellen aber keine Langzeitlösung dar.

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durchgeführte Herztransplantationen

Die häufigste Indikation für eine Herztransplantation ist eine Herzmuskelschwäche. Ursache ist die koronare Herzkrankheit mit Durchblutungsstörungen, eine Herzmuskelschwäche aufgrund von Herzklappenfehlern, Infekten oder andere Ursachen wie angeborene Fehlbildungen.

Nach Zuteilung eines Spenderorgans wird nach Entfernung des erkrankten Herzens das neue Herz in gleicher Position eingepflanzt. Der Kreislauf wird während der Operation durch eine Herz-Lungenmaschine aufrechterhalten.

Zur Überprüfung der Organqualität verwenden wir in Essen das neue Verfahren der Spenderorgan- Maschinenperfusion. Die Spenderherzen werden dabei nicht mehr auf Eis gelagert und transportiert, sondern während des Transportes schon perfundiert  (= durchblutet). So kann die Organqualität unter standardisierten Bedingungen kontrolliert werden und die sogenannte Ischämiezeit (Lagerung in Eisbox ohne Durchblutung) ist stark verkürzt.  

Nach der Transplantation ist eine Unterdrückung des Immunsystems notwendig, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird. Diese Immunsuppression richtet sich aber nicht nur gegen das fremde Organ, sondern setzt die Abwehrkräfte des Körpers gegen Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze insgesamt herab. Deswegen ist die Kombination und Dosierung der Immunsuppression permanent ein Balanceakt zwischen der Unterdrückung der Abstoßungsreaktionen einerseits und dem Risiko der damit verbundenen erhöhten Infektanfälligkeit andererseits.

Wie bei allen Operationen kann es auch bei der Herztransplantation zu Komplikationen kommen. In einigen Fällen ist das Herz einige Tage nach der Transplantation auf eine kreislaufunterstützende Therapie auf der Intensivstation angewiesen.

Auch Abstoßungsreaktionen können nach einer Herztransplantation auftreten und lassen sich in der Regel gut behandeln. Durch routinemäßige Überwachung in allen Phasen nach der Herztransplantation (Labor, EKG, Ultraschall und Muskelbiopsien, wenn nötig) ist heutzutage eine hohe Sicherheit gewährleistet.

Im Falle einer Abstoßungsreaktion ist es wichtig, die Warnsignale schnell zu erkennen und im Falle des Auftretens schnell Kontakt zu uns aufzunehmen.

Mögliche Zeichen einer Abstoßungsreaktion sind:

  • Schwächegefühl und schnelles Ermüden
  • erhöhte Temperatur über 37,5° C über mehrere Stunden
  • Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung – deutliche Zunahme in sehr kurzer Zeit
  • Atemnot

Warteliste

Vor der Anmeldung auf die Warteliste erfolgt ein umfangreicher Check-up. Diesen führt in der Regel Ihr Hausarzt zusammen mit niedergelassenen Fachärzten durch und Sie reichen uns die Unterlagen dann ein. Dann prüft das Transplantationsteam die Unterlagen, bespricht die Befunde mit Ihnen und macht eine Behandlungsempfehlung in Abstimmung mit Ihren Behandelnden Ärzten. Weiter Untersuchungen werden dann ggf.  stationär durchgeführt. Alle erforderlichen Informationen finden sie hier [CHECK-UP-LINK]

Während der Wartezeit erfolgen regelmäßige Kontrollen des Gesundheitszustandes durch den betreuenden Kardiologen. Die Befunde werden regelmäßig an das Transplantationszentrum geschickt. Unter Umständen erfolgen Verlaufskontrolle auch im Transplantationszentrum.

Falls der Patient nicht transplantabel ist (akute Erkrankung) muss dies dem Transplantationszentrum sofort mitgeteilt werden. Der Patient sollte rund um die Uhr an allen Wochentagen für den Fall eines Organangebotes erreichbar sein.

Vor der Aufnahme auf die Warteliste findet nach den Richtlinien der Bundesärztekammer eine interdisziplinäre Konferenz statt. In dieser Konferenz entscheiden mindestens drei Ärzte, wovon einer unabhängig vom Transplantationsprogramm sein muss, ob alle Bedingungen für die geplante Wartelistenaufnahme erfüllt sind.

Regelmäßig werden alle Transplantationsprogramme von der Prüf- und Überwachungskommission der Bundesärztekammer, vom Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitssystem überprüft und auch von der DEKRA zertifiziert.

Warteliste

Prof. Dr. med. Peter Lüdike

Leiter Bereich Herzinsuffizienzund Intensivmedizin

Dr. med. Lars Michel

Oberarzt Westdeutsches Herz- und Gefäßzentrum

Brigitte Schmäing-Gathmann

Medizinische Fachangestellte

Öffnungszeiten

Mo – Do7:30 – 16:00
Fr7:30 – 14:30

Kontakt

Telefon0201 723 – 2867
Fax0201 723 – 6879

Transplantationschirugie

PD Dr. med. Nikolaus Pizanis

Oberarzt Bereich Thorakale Transplantation

PD Dr. med. Bastian Schmack

Leiter Bereich Herzinsuffizienzchirurgie

Prof. Dr. med. Achim Koch

Oberarzt Bereich Thorakale Transplantation

Transplantationsambulanz

In der Transplantationsambulanz, auch Nachsorgeambulanz, werden sie nach Ihrer Transplantation lebenslang betreut.  Nach Abschluss der stationären Behandlung erfolgt in der Frühphase nach Transplantation zunächst alle 4 Wochen eine ambulante Kontrolle. Dabei werden EKG, Blut- und Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Bei stabiler Transplantatfunktion erfolgen die Kontrollen dann in längerem Intervall und in Zusammenarbeit mit Ihren niedergelassenen Arzt.

Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Achim Koch

Oberarzt Bereich Thorakale Transplantation

Sylvia Günther

Transplantationskoordinatorin

Öffnungszeiten

Mo – Do7:30 – 16:00
Fr7:30 – 14:30

Kontakt

Telefon0201 723 – 4911
Fax0201 723 – 5471