Kombinierte Transplantation von Niere und Pankreas Ablauf. Warteliste. Ambulanz.
Am Essener Zentrum für Nieren- und Pankreastransplantation werden seit über 20 Jahren Patienten mit diabetischer Nierenerkrankung mit dieser Kombinationstransplantation versorgt.
durchgeführte kombinierte Pankreas- und Nierentransplantationen
Die Voraussetzung für eine kombinierte Nieren- und Pankreastransplantation ist der Nachweis eines Diabetes mellitus Typ I in Kombination mit einer stark fortgeschrittenen chronischen Nierenkrankheit.
Beide Spenderorgane werden an eine Arterie im Becken transplantiert. Der Vorteil der Transplantation ins Becken ist die gute Zugänglichkeit zu den Blutgefäßen, zur Harnblase, an die die Niere angeschlossen wird und zum Dünndarm, an den das Pankreas angeschlossen wird.
Die eigenen Organe werden dabei in aller Regel nicht entfernt.
Nach der Transplantation ist eine Unterdrückung des Immunsystems notwendig, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird. Diese Immunsuppression richtet sich aber nicht nur gegen das fremde Organ, sondern setzt die Abwehrkräfte des Körpers gegen Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze insgesamt herab. Die regelmäßige Einnahme von Medikamenten zur Immunsuppression soll Abstossungsreaktionen verhindern unter Berücksichtigung des Risikos der damit verbundenen erhöhten Infektanfälligkeit. Deswegen wird die Kombination und Dosierung der Immunsuppression durch das Transplantationsteam regelmäßig überprüft und angepasst.
Der langfristige Einsatz der immunsuppressiven Medikamente kann die Wahrscheinlichkeit an einem Tumor zu erkranken leicht erhöhen. Ebenso können sie zu Bluthochdruck (Hypertonie) beitragen, was bei der Auswahl der Immunsuppression berücksichtig wird.
Die Komplikationsrate der Operation ist bei einer kombinierten Pankreas-Nierentransplantation deutlich höher, als bei einer alleinigen Nierentransplantation. Im Langzeitverlauf sind die auftretenden Komplikationen mit denen einer alleinigen Nierentransplantation vergleichbar.
Warnsignale für eine Notfallsituation nach Nieren- und Pankreastransplantation sind:
- Fieber oder erhöhte Körpertemperatur
- Rückgang der Urinausscheidung
- Flüssigkeitseinlagerungen im Körper (Ödeme) und
- Schmerzen im Bereich der transplantierten Niere
- Erhöhung des Kreatinins im Blut
- neu aufgetretene Erhöhung des Blutzuckerspiegels
Die Patienten sollten dann sofort das Transplantationszentrum kontaktieren.
Warteliste
Vor der Anmeldung auf die Warteliste erfolgt ein umfangreicher Check-up. Diesen führt in der Regel Ihr Hausarzt zusammen mit niedergelassenen Fachärzten durch und Sie reichen uns die Unterlagen dann ein. Für besondere Fragestellungen, die sich im Verlauf der Transplantationsvorbereitung ergeben können, organisieren wir in Absprache mit Ihrem betreuenden Nephrologen oder Nephrologin eine ambulante oder stationäre Abklärung im Universitätsklinikum in Essen.
Vor der Aufnahme auf die Warteliste findet nach den Richtlinien der Bundesärztekammer eine interdisziplinäre Transplantationskonferenz statt. In dieser Konferenz entscheiden mindestens zwei Fachärzte und ein vom Transplantationsteam unabhängiger Arzt oder Ärztin, ob alle Bedingungen für die geplante Wartelistenaufnahme in das kombinierte Nieren-Pankreastransplantationsprogramm erfüllt sind.
Warteliste
Öffnungszeiten
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Kontakt
Telefon | 0201 723 – 3950 |
Fax | 0201 723 – 3950 |
Transplantationschirugie
Prof. Dr. med. Jürgen Treckmann
Komm. KlinikdirektorKlinik für Allgemein-, Viszeral- Und TransplantationschirurgieTransplantationsambulanz
In der Transplantationsambulanz, auch Nachsorgeambulanz, werden sie nach Ihrer Transplantation betreut. Nach Abschluss der stationären Behandlung erfolgt in der Frühphase nach Transplantation zunächst zwei bis dreimal pro Woche eine ambulante Kontrolle. Dabei werden Blut- und Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Bei stabiler Transplantatfunktion erfolgen die Kontrollen dann in längerem Intervall und in Zusammenarbeit mit Ihren niedergelassenen Arzt.
Ansprechpartner
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